Der VfL Köln 1899 gehörte, wie auch der Kölner Rennverein mit seiner Pferderennbahn, zum Kölner Sportzentrum im Stadtteil Weidenpesch und prägte das Leben bis in die 70er Jahre im Kölner Norden. Der VfL Köln 1899 mit seiner Fußballabteilung gehörte bis Mitte der 40er Jahre zu den besten Vereinen Deutschlands und spielte auch um die Deutsche Meisterschaft. In diesem Stadion wurden neben den Spielen zur Meisterschaft auch Länderspiele ausgetragen. Leider ging es dann in den 70er Jahren sportlich mit dem Verein immer weiter bergab.
Internationale Bekanntheit
erlangte der Verein durch seine Karfreitagsspiele, die gegen englische und französische Topclubs ausgetragen wurden. Vor dem Ausbau des Stadions fanden 3.500 Zuschauer Platz, später waren es
16.000 Zuschauer. Das Stadion gehörte seinerzeit zu den größten und modernsten seiner Art. Die Straßenbahn sorgte für einen kurzen Fußweg, denn sie wurde an Renn- und Spieltagen durch die anliegende
Rennbahnstraße umgeleitet. Die Gerling-Brüder zogen sich im Stadion ihre Fußballschuhe an und verkauften ihre ersten Versicherungen. Einige Nationalspieler wie Ernst und Alfons Moog, Jupp Röhrig
und Leo Wilden, der immer noch in Weidenpesch wohnt, hat der VfL Köln 1899 hervorgebracht. Otto Pfister, ein weltbekannter Nationaltrainer sowie Peco Bauwens, Internationaler Schiedsrichter
und erster DFB
Präsident nach dem Krieg,
gehörten zum Aushängeschild des VfL Köln 1899. Da der VfL Köln 1899 bis dato der sportlich erfolgreichste Kölner Verein war, gab es in den 40er und 50er Jahren sogar
Pläne in Weidenpesch ein größeres Stadion für den Verein zu bauen. Diese Pläne wurden aber nie verwirklicht. Der
Amateurverein glänzte nicht nur im Fußball, sondern auch in anderen Sportarten, wie zum Beispiel in Feldhockey, Schlagball, Radrennen und Handball, um nur einige zu nennen.
Nach dem Krieg mußte sich der Verein mit fußballerischen Veränderungen auseinander setzen. Einige Spieler des VfL Köln 99 wechselten zum neu gegründeten 1. FC Köln, der neue Wege ging, um sportlich erfolgreich zu werden und mit den starken Vereinen aus dem Ruhrpott konkurrieren zu können.
Der VfL Köln 1899 aber blieb ein Amateurverein, der weiterhin über viele Jahre hinweg in diesem Bereich sehr erfolgreich agierte. Die Tribüne ist ein letzter Zeitzeuge, eines der letzten Teile Kölner- und auch Deutscher Fußballgeschichte, die es zu erhalten gilt. Denn die aus Holz und Stahl konzipierte Tribüne ist nicht nur in Deutschland, vielleicht sogar auch europaweit, eine der letzten existierenden Tribünen seiner Art!