Ein langer Weg mit "Happy end".

Mannschaftsfoto Borussia/ KCfR von 1903 (VfL Köln 1899)

 Geschichte Borussia-KCfR

Bild: Mannschaftsfoto von 1903

Ein langer Weg mit "Happy end"

Nachdem uns die Platzanlage zwischen Deutz und Kalk nun auch nicht als richtig erschien, wurde wieder gesucht. Köbes Zündorf, der schon mit 19 Jahren den Vorsitz übernommen hatte, gelang es 1911, die günstig gelegene Platzanlage an der Amsterdamer Straße, die vorher vom Kölner Sportverein benutzt worden war, zu beziehen.

Hier begannen und endeten schließlich die großen Zeiten und Erfolge der Borussia und des KCfR, wie sich ab Mai 1914 nannte. Diese Namensänderung sollte eine Betonung der anderen im Verein getriebenen Sportarten sein, ihre Formulierung war ein wenig der damaligen Mode unterworfen, denn es gab den „Kölner Club für Wassersport“, den „Kölner Club für Reit- und Fahrturnier“ und ein wenig schielten die Fußballer auch nach dem berühmten Nürnberger Club! So hieß das umgetaufte erwachsene Kind „Kölner Club für Rasenspiele“ (KCfR). Mit der Namensänderung war auch eine Farbenänderung verbunden. Obwohl das „Rasenspiele“ ja zu grün-weiß reizte, waren die ersten neuen Farben interessanter weise weinrot, weil man an die Vaterstadt dachte. Doch nur für 2 Jahre, dann wurde grün-weiß aufs Panier erhoben. 24 Jahre lang lebten wir an der Amsterdamer Straße geachtet, Stolz und doch bescheiden.

Einlauf ins Stadion, VfL Köln 1899, Hintergrund Tribüne
Einlauf ins Stadion des VfL Köln 1899 (Hintergrund Tribüne)

Dann mussten wir Ende 1935, als das Eis- und Schwimmstadion gebaut wurde weichen, Guter Rat war teuer, freies Gelände von dem Umfang, wie es ein Sportplatz benötigt, rar. Die Riehler Radrennbahn nahm uns auf, doch nur für kurze Zeit. Im Februar 1937 überschwemmte ein Hochwasser das tiefgelegene Spielfeld in der Rennbahn, spülte den Humusboden weg, ließ die Unterschicht aus Kies und Steinen zum Vorschein kommen und an ein Spielen war vorerst nicht mehr zu denken. Dabei stand das große Freundschaftsspiel gegen Schalke bevor. Der KCfR trug es am 18.02.1937 aus und gewann mit 2:1. Austragungsort war der Weidenpescher Park. Man könnte diese Tatsache als äußeres Zeichen der ersten Fusionsverhandlungen bezeichnen, die schließlich die beiden Kölner Vereine von 1899 zu einer Einheit verschmelzen ließ. Beide hatten Sorgen: der KCfR keinen Platz mehr, der KSC war aus der ersten Klasse abgestiegen. Der eine gab den Platz, der andere die Klasse und so entstand mit der Spielzeit 1937/38 der VfL 99 Köln, eine der Schöpfung, zu der Köbes Zündorf entscheidend beigetragen hat.

 

Wenn die bisherige Aufzeichnung praktisch ein Wanderbuch durch die Jahre und ihre Spielplätze war, dann könnte der oberflächliche Leser in Versuchung geraten, das sei eine magere Vereinsgeschichte. Aber jede Familie lebt in ihrem Heim, ihrer Wohnung, sie ist Grundstock des Lebens und der KCfR war eine wirkliche Familie.

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