Die Urgeschichte

Geschichte IFCK, KFC und KSC


Auf den Spuren von Aston Villa


Die Geschichte des Clubs ist die Urgeschichte des Kölner Fußballs schlechthin.

Frederik Viktor Berk plauderte 1959, der damals einzige noch lebende Gründer, aus uralt anmutenden Zeiten und plauderte:


„Ich bin Engländer; spielte zu Hause schon im Jahre 1887 Fußball. Ein Jahr später kam ich nach Deutschland, nach Chemnitz und wieder ein Jahr später von Chemnitz nach Köln. Der Fußball war meine Liebe und am Lindentor fand ich vier bis fünf Jungens, die ebenfalls den Ball trieben. Einer von ihnen hieß Romberg, der Ball war ein Geschenk seines Vaters, der Direktor der Bauschule war. Da sprach uns eines Tages ein junger Mann an. Er hieß Arthur Vrancken: „Ihr seid zu fünf, wir sind auch zu fünf und spielen am Neusser Tor (gegenüber der heutigen Agneskirche); kommt zu uns, dann haben wir ein Elferteam.“

Nach kurzer Aussprache waren wir uns einig. Papa Romberg jedoch war nicht einverstanden. Er zog Sohn und Ball zurück! Das war aber nicht so tragisch, denn Vrancken besaß selbst einen Ball. „Vrancken und seine Jungen kamen aus der Spielabteilung des Kölner Turnvereins von 1843, hatte schon ganz schöne Wettspielerfolge erziehlt, bekamen aber auch mehr und mehr die Abneigung der Turner gegen das Fußballspielen zu spüren.

In Vranckens Wohnung wurde dann der Plan geschmiedet, einen eigenen Verein zu gründen.“


Als Gründungsdatum fungiert der 6. Mai 1899, am 19. Mai fand im Fränkischen Hof bereits die erste Versammlung statt und schon vermehrte sich die Mitgliederzahl.“


„Internationaler Fußball-Club Köln 1899“ war der erste Name, die ersten Farben „Dunkelblau-Hellblau“ in Anlehnung an das englische Vorbild Aston Villa. Die Bezeichnung „International“ hatte ihre Berechtigung, denn es war schon eine gemischte Gesellschaft: Der Engländer Berk, der Holländer de Ryter, der Franzose Le Heron. Erster Vorsitzender wurde K.A. Vrancken. Die ersten gemeinsammen Schritte tat man auf dem Exerzierplatz am Neußer Tor, denn die officielle Erlaubnis vom Militärgouverneur war eingetroffen und im Vereinsprotokoll vom 19. Mai befindet sich der Zusatz, daß ein in der Nähe befindlicher Schuppen zu einem noch zu bestimmenden Preis als Garderobe benutzt werden dürfte. Noch im Gründungsmonat wurde der Name in „KFC 1899“ geändert.

Demnächst: Teil 2 "Die Urgeschichte"

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Kommentare: 4
  • #1

    Paul Werner (Dienstag, 31 März 2015 16:56)

    Sehr interessant, hätte ich nicht gedacht!

  • #2

    D.A. Vrancken (Sonntag, 14 Juni 2015 20:00)

    Super recherchiert,

    meine Name ist D.A. Vrancken und ich bin einer der Urenkel weiss nur, dass mein Vater von Karl Arthur erzählte und diesen auch, nebst Gründung der Spedition Vrancken in Cöln, in seiner Eigenbiographie festgehalten hat). Mein Vater wie auch ich sind ebenfalls gebürtige Kölner - so wie sich das gehört - sind aber später (1938/40)dem Inferno Krieg entflohen und aus beruflichen Gründen nicht mehr in Köln sesshaft geworden.
    Ulkig: MEINE Kinder haben in Köln studiert und sind dort geblieben und mein Enkel (1,5 J.) ist total wild aufs Fußballspielen( stolpern). Gene eben.

  • #3

    Dominik V. (Sonntag, 18 März 2018 10:10)

    Mein Name ist Dominik Vrancken und ich bin dann wohl der Ur-ur-enkel. Mich würde interessieren, ob man irgendwann mit Teil 2 der Geschichte rechnen darf?!

  • #4

    Jürgen Vrancken (Donnerstag, 13 Mai 2021 11:16)

    Ich bin auch einer der Urenkel u. nur wg. des Krieges nicht in Köln geboren (in Freudenstadt)
    Ich habe warscheinlich nur sehr
    wenige Unterlagen, wenn überhaupt, werde ich dann mal
    “durchforsten“